
EINE DRAMATISCHE WENDUNG UND DÜSTERE AUSSICHTEN.
Man könnte meinen, die Geschichte um Katy und Daemon wäre längst mit allen Facetten fertig erzählt. Aber Origin schafft es erneut, den Leser einzufangen und die Stimmung auf das lang ersehnte Finale anzuheizen!
Origin knüpft unvermittelt an das Ende des letzten Teils an. Nicht alle Protagonisten haben es geschafft, aus dem Labyrinth von Daedalus wieder zu entkommen. Katy misslang die Flucht und ist von nun an Eigentum der Geheimorganisation. Schmerzliche Experimente, zahlreiche Tests und Isolierung bestimmen ihren Tagesablauf.
Dieses Buch ist sehr düster und bedrückend geschrieben. Die Ängste und Sorgen von Katy spiegeln sich unreflektiert in jedem Satz wider. Und obwohl es für sie keine Hoffnung auf Rettung gibt, sorgt sie sich mehr um die Verbliebenen zuhause, als um sich selbst. Ihre Zerbrechlichkeit auf der einen Seite und die Willensstärke auf der anderen zeigen von einem großartigen Charakter, der sich über die Bücher hinweg entwickelt hat. Für mich ist Katy in diesem Teil authentisch und ihre Handlungen und Gefühle der Situation angemessen.
„Manchmal waren Worte wertlos. Oft konnten sie viel bewirken, doch es gab einige wenige Momente, in denen sie nichts nützten.“
Durch Katys Gefangenschaft lernt man Daedalus näher kennen und erfährt, was sie vorantreibt. Die Vielschichtigkeit und Unnahbarkeit dieser Organisation lässt durchblicken, dass Daedalus zwar schlimme und brutale Dinge tut, aber trotzdem auch Gutes über die Jahre hervorgebracht hat. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschmilzt zunehmend und als Leser kann man sich nicht immer sicher sein, welche Spezies nun näher „am Licht“ ist.
„Wir müssen dir viel zeigen. Hoffentlich wirst du dann verstehen, worum es bei Daedalus wirklich geht.“
Wieder konnte ich mir ein Lachen nur mit Mühe unterdrücken.
„Ich weiß, worum es Ihnen geht. Ich weiß, wer – „
„Du weißt nur, was man dir erzählt hat. Und was du weißt, ist nur die halbe Wahrheit.“
Die Gefahr ist immer einen Schritt hinten ihnen und auch nach der Befreiung geht es ohne Pause weiter. Persönlich hat mir besonders gut gefallen, dass das bisher Bekannte für den Leser in diesem Teil neu hinterfragt werden muss, und alles, was bisher selbstverständlich war, in Frage gestellt wird.
FAZIT.
Origin ist für mich bisher der Teil, der mich am wenigstens beeindruckt hat, jedoch aufgrund der Entwicklung der Hauptcharaktere und anhaltenden Spannung trotzdem vier Lesezeichen verdient hat. Die Emotionen der Protagonisten sind so heftig, wie in sonst keinem Teil. Trotzdem fehlt mir an manchen Stellen die Detailgetreue der einzelnen Handlungen. Es entwickeln sich mehrere Handlungsstränge, wo ich mir persönlich gewünscht hätte, dass man ein oder zwei Stränge weglässt, die anderen dafür umso intensiver ausführt, wie man es aus Band 1-3 gewöhnt war.
Bewertung: 4/5 Lesezeichen.
Ich muss leider ein Lesezeichen abziehen, da der Perspektivenwechsel von Katy zu Daemon für mich den Lesefluss erheblich stört. Es wird zu Kapitelanfang immer erwähnt, aus wessen Sicht das Kapitel geschrieben ist. Leider finde ich es oftmals schwierig auseinanderzuhalten, in wessen Sichtweise ich mich befinde. Die Brutalität macht diese Geschichte für den Leser schwerer verdaulich, jedoch wird so viel Spannung aufgebaut, dass man einfach mitfiebern muss.
[…] findet ihr noch einmal die einzelnen Rezensionen: Obsidian. Onyx. Opal. Origin. […]