
Ein Beitrag über angebliche Missstände im Buchgeschmack, wichtige kulturelle Themen in Büchern und der Freiheit sich rauszunehmen, zu lesen was man möchte.
Hachja, was sind aktuell für Diskussionen auf instagram vertreten. Leute lesen angeblich nur noch 0815 Bücher, beziehungsweise keine kulturell wichtigen Bücher. Alleine an dieser Stelle will ich ganz laut STOPP schreien. Es gibt keine 0815 Bücher. Denn egal, um welches Thema sich ein Buch handelt, es steckt viel Arbeit, Zeit und Herzblut in diesem Projekt! Das mal vorweg gesagt. Ich möchte mit diesem Beitrag NICHT bewirken, dass eine Diskussion ausbricht und Leute an den Pranger stellt. Allerdings denke ich, der Großteil weiß, um was es geht…
Und dann zum anderen Thema. Ich finde jeder hat die Freiheit zu lesen, was er möchte. Und wenn das eben New Adult Bücher oder Liebesgeschichten sind, dann ist das vollkommen in Ordnung. Nur weil ich meistens keine reinen Liebesgeschichten mag, heißt das nicht, dass sie jemand anders nicht feiern kann. Und was ist überhaupt wichtig? Für jeden kann etwas anderes wichtig sein. Ich beispielsweise fände es wichtig, dass jeder das Buch „Der Tätowierer von Ausschwitz“ liest, kann aber total nachvollziehen, wenn dieses Thema jemanden zu heftig ist. Auch ich finde ich das Buch „Die Charité“ super interessant, denn hier kann man die Anfänge der Medizin miterleben. Was aber definitiv nicht jedermanns Sache ist. So what? Wenn mir ein Buch mit einem für mich wichtigen Thema gefällt, dann empfehle ich es und spreche darüber.
Es gibt Themen oder Bücher, die definitiv im täglichen Hype auf instagram untergehen, das möchte ich gar nicht bestreiten. Aber deswegen laut zu werden oder alle zu verteufeln, die eben nicht genau diese Bücher lesen ist für mich der absolut falsche Weg und bewirkt sogar das Gegenteil. Sollte man nicht einfach Kampagnen über Kampagnen starten und weiter diese Bücher in die Welt tragen? Wenn sich dann eben nur zwei Leute dafür interessieren, dann ist das so. Aber diese zwei Leute habe ich dafür gewonnen und diese gewinnen in Zukunft vielleicht wieder zwei.
Wenn ich allerdings Leute so angehe, dann habe ich persönlich schon gar keine Lust mehr diese „wichtigen“ Bücher zu lesen. Oder im schlimmsten Falle sehen sich Menschen genötigt, sich jetzt endlich mal so ein Buch zuzulegen und mögen es dann nicht. Gibt dem Buch natürlich eher dann eine schlechte Werbung als dass sie hilft.
Ich persönlich lese sowohl gehypte Bücher als auch welche, die eben nicht so bekannt sind. Aber das ist meine freie Entscheidung. Eigentlich möchte ich diesem Thema gar keine Angriffsfläche mehr bieten, aber ich finde keiner sollte sich blöd fühlen, weil er vielleicht nur gehypte Bücher liest. Es geht immer ganz groß über die Meinungsfreiheit, sie ist das größte Gut des Menschen. Aber wo ist sie denn hier bitte? Zu meiner Meinungsfreiheit gehört auch, dass ich lesen kann, was ich will.
Ja, ich gebe Menschen Recht, die sagen es gibt so viele Bücher da draußen, die es Wert sind gelesen zu werden und die viel zu wenig Beachtung bekommen. Dann schnappt euch Leute und präsentiert dieses Buch. Habt ihr schon? Dann macht es nochmal und nochmal. Manchmal braucht es, um Menschen für etwas zu begeistern. Und wenn es Menschen gibt, die es eben wirklich nicht interessiert, ist das schade und vielleicht unverständlich, aber gleichzeitig ist es auch völlig in Ordnung!
Zusammengefasst möchte ich eigentlich nur sagen: Lest das, auf was ihr Lust habt und lasst euch nicht runterziehen!
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